Der rosa Riese


Seit Dienstag (heute ist Freitag!) hatten wir zuhause kein Telefonanschluss. Die Leitung war schlicht und ergreifend TOT!. Natürlich habe ich diese Störung über die entsprechende Nummer von meinem Betriebsanschluss aus gemeldet. Natürlich habe ich mich zunächst gerne und sehr freundlich mit dem Automaten unterhalten. Natürlich habe ich ihm auf Nachfrage mitgeteilt, dass ich natürlich nicht von dem Anschluss aus anrufe, der wegen einer Störung nicht funktioniert. Ich habe ihm dann die Nummer des gestörten Anschlusses mitgeteilt. Und natürlich habe ich ihn gebeten, mich zum Ende der Prozedur dann doch noch einmal mit einem fleischlichen Kollegen zu verbinden. Nachdem der Automat dann eine Vorabprüfung des gestörten Anschlusses durch geführt hatte, wurde ich zu einem menschlichen Mitarbeiter durchgestellt.

Ein freundlicher, scheinbar gut gelaunter Mensch begrüßte mich und fragte, wie er mir denn weiter helfen könne. Ich erzählte ihm dann, dass unser Telefonanschluss gestört sei, wir würdne weder nach draussen telefonieren können noch könnten wir Anrufe empfangen. Dass Internet dennoch verfügbar sei, habe ich auch mitgeteilt. Er fragte mich daraufhin, ob ich von dem Anschluss aus anrufe, um den es ging. Diese Frage habe ich verneint und ihm stattdessen die entsprechende Nummer genannt. Ebenso wie der Automat begann der fleischliche Mitarbeiter dann, eine Prüfung vorzunehmen um mir dann mitzuteilen, dass er keinen Fehler finden könne. Darüber völlig unüberrascht fragte ich ihn, von wo aus er denn geprüft habe und ob er denn so auch feststellen könne, ob ein Kabel von einem Bagger zerrissen worden sei. Ja, diese Systemprüfung würde ein zerstörtes Kabel melden sagte er und er würde in Berlin sitzen. Er wollte mir einen Techniker raus schicken. nur der könne das Problem lösen. Ok, sagte ich, machen Sie das, Hauptsache, unser Telefonanschluss funktioniert recht bald wieder. Auf meine Frage, gegen wieviel Uhr ich denn mit dem Techniker rechnen könne, sagte der freundliche magenta-man, am Freitag zwischen 10 und 12 Uhr. Ich sagte, ähm, heute ist erst Dienstag, kommt der Techniker auch aus Berlin? Worauf ich belehrt wurde, dass solche Ausseneinsätze disponiert und geplant werden müssen. Da geht also nichts nachdem Motto, ich schick mal flott wen vorbei. Nein, wir verabredeten, dass ich ca. 30 Minuten vor Eintreffen des Technickers informiert werden würde – über meinen Betriebstelefonanschluss! Weil der private ja wie gesagt nicht funktionierte. Ich musste also nur ein paar Tage abwarten.

Dennoch rief ich dann am Mittwoch erneut bei der Störungsstelle an. Nicht etwa, weil ich ungeduldig bin, sondern weil ich auf meinem Heimweg gesehen hatte, dass da zwei Ecken von unserem Haus entfernt irgendwelche Arbeiten an einem Schaltkasten durchgeführt werden. Ich wollte den magenta-man einfach mal nur darauf hinweisen, das das Problem evtl. an dieser Strassenkreuzung zu finden sein könnte. Dieses mal hatte ich die Freude, mit einem magnta-girl zu sprechen. Und sie meinte sofort, ich sei aber ein aufmerksamer Mensch, diese Verbindung von den Arbeiten am Schaltkasten zu meinem gestörten Telefonanschluss herstellen zu können. Sie hat mir dann vorgeschlagen, mir etwas Musik in den Hörer zu speisen, während sie der Sache dann auf den Grund geht. Günstigstenfalls könne sie direkt einem der Arbeiter vor Ort sagen, dass er sich der Sache sofort annehmen solle. Das fand ich ja mal klasse. Endlich einer, der was TUT! Nach kurzweiligen 5 musikuntermalten Minuten hörte ich dann wieder die Stimme des eifrigen maganta-girls. „Nein, dort wird nirgends gearbeitet. Dort ist kein Bautrupp unterwegs.“ Auf meinen eindringlichen Hinweis, dass dort definitiv an einem Schaltkasten gearbeitet würde, sagte sie mir dann, das wolle sie nicht ausschließen, aber die wären garantiert nicht von der Telekom. Mein letzter Versuch, doch noch irgendwie etwas zu erreichen war dann der Hinweis, auch wenn es keine Telekommitarbeiter sein sollten, es sei aber definitiv ein Schaltkasten des rosa Riesen. Ob denn da jeder dran herumschrauben dürfte? Nein, das könne nicht sein, sagte sie nur noch. Am Freitag würde sich dann der Techniker bei mir melden, das sei ja alles SCHON in der Pipeline …………….

Ja, und heute ist er, der große Tag. Und um 11:17 Uhr klingelte hier im Betrieb mein Telefon. Ein netter, freundlicher Kerl begrüste mich und sagte es ginge um eine Störungsmeldung bei der Telekom. Höchst erfreut sagte ich, ja, das sei richtig, wir würden schon sehnsüchtig auf ihn warten. Daraufhin meinte er dann, wenn er etwas erreichen solle, müsse aber auch jemand zuhause sein, sonst ginge gar nichts. Kein Problem, meine Süße ist zuhause und erwartet sie, erwiderte ich. Ob ich da sicher sei, fragte mich der magenta-man. Ja klar, natürlich, wir riskieren doch nicht, dass erst am Mittwoch dann einer wieder kommt. Sie ist zuhause. „Nein“ rief er mir nun sehr bestimmt durch die Leitung. „Ich habe dort angerufen und niemand ging ran.“ Ich habe ihm dann nur gesagt, guter Mann fahren Sie dorthin, sie ist zuhause! Glauben Sie es mir einfach. Ich WOLLTE das jetzt echt nicht erklären …….

Meiner Frau habe ich dann schnell eine email geschrieben:
„Pass auf, da kommt jetzt einer von der Telekom. Wenn er das Problem nicht lösen kann, schick ihn auf die Strasse an den Schaltkasten. Wenn das alles nichts hilf, bedank dich artig für sein Kommen und sag ihm, Cora (unser Golden Retriever) würde das Problem schon irgendwie lösen können ……………………“

Unser privater Telefonanschluss funktioniert seit 11:50 wieder. Bei den Arbeiten am Schaltkasten um die Ecke sind zwei Kabel umgeklemmt gewesen.

Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Wochenende!

Ich denke, eine Verlinkung auf „Hier ist Dein Schild“ ist durchaus angebracht!